Sexkauf bestrafen – Für einen grundlegenden Kurswechsel zum Schutz von Menschen vor der Prostitution
Der Bundestagsausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat am 23. September 2024 eine Expertenanhörung durchgeführt zum Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion „Menschenunwürdige Zustände in der Prostitution beenden Sexkauf bestrafen“ (BT-Drucksache 20/10384). Dazu können Sie Dorothee Bär, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU Bundestagsfraktion, gerne so zitieren:
„Die Sachverständigen haben nicht nur das häufig vorgebrachte Argument, dass ein Sexkaufverbot die Prostitution lediglich ins Dunkelfeld verlagern würde, überzeugend widerlegt, denn dort ist sie längst. Sie haben vor allem aufgezeigt, wie die derzeit legalen Strukturen Gewalt, Zuhälterei und Menschenhandel regelrecht Vorschub leisten, statt Menschen in und vor der Prostitution zu schützen. Die Ressourcen unserer Ermittlungsbehörden reichen hier hinten und vorne nicht aus. Und die Schilderungen von Alltagssituationen von Prostituierten durch Betroffene und Experten sind schwer erträglich. Wer sie gehört hat, muss spätestens jetzt erkennen, dass das Narrativ vom freiwillig ausgeübten Beruf in den allermeisten Fällen ein Märchen ist. Die Frauen sind innerhalb des legalen Machtgefälles in Deutschland faktisch ihren Peinigern schutzlos ausgeliefert. Die Missstände und vor allem deren Verharmlosung durch diejenigen, die von dem Geschäft mit Frauenkörpern profitieren, sind für uns als CDU/CSU-Bundestagsfraktion nicht hinnehmbar. Ein grundlegender Kurswechsel duldet nun keinen Aufschub und keine Ausreden mehr. Prostitution wird es immer geben, aber mit einem Sexkaufverbot in viel kleinerem Umfang, mit mehr Rechten und Schutz für die Betroffenen und einer deutlichen Vereinfachung der Ermittlungsarbeit der Strafverfolgungsbehörden.
Wir wollen die in anderen europäischen Staaten gemachten Erfahrungen nutzen und das sogenannte ‚Nordische Modell‘, also die Bestrafung des Sexkaufs, zu einem von Prävention und attraktiven Ausstiegsangeboten begleiteten nationalen Modell für Deutschland weiterentwickeln.“
Hinweis:
Die schriftlichen Stellungnahmen der Sachverständigen Alexander Dierselhuis, Huschke Mau und Gerhard Schönborn finden Sie hier: https://www.bundestag.de/ausschuesse/a13_familie/Anhoerungen/1014382-1014382