Menschenhandel viel entschlossener bekämpfen
Sexuelle Ausbeutung, Zwangsarbeit, Organhandel breiten sich weiter aus
Am morgigen Dienstag findet der Internationale Tag gegen Menschenhandel statt. Dazu erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Brand:
„Am morgigen internationalen Tag gegen Menschenhandel richtet sich unser Blick auf die Betroffenen dieses abscheulichen Verbrechens, das viele Formen annimmt. Dazu zählt neben brutaler sexueller Ausbeutung durch Zwangsprostitution und Zwangsheirat der verbrecherische Handel mit menschlichen Organen. Opfer von Menschenhandel werden auch zur Zwangsarbeit missbraucht, ihre Arbeitskraft wird ausgebeutet.
Rund 60 Prozent der Opfer von Menschenhandel werden nach Angaben der Vereinten Nationen sexuell ausgebeutet, in die Prostitution gezwungen und ihrer Menschenrechte beraubt. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Dabei ist die Ausbeutung Minderjähriger besonders abscheulich.
Die Bekämpfung des Menschenhandels muss auf einem Ansatz beruhen, der Prävention, Schutz der Opfer und Strafverfolgung der Täter eng miteinander verbindet. Eines der Kernziele des Global Compact for Migration, des UN-Migrationspaktes, ist die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit gegen Schleuser und Menschenhändler sowie der Schutz der Opfer.
Das mit gravierenden Menschenrechtsverletzungen einhergehende Verbrechen des Menschenhandels muss – auch angesichts der weltweit hohen Flüchtlingszahlen – auf internationaler Ebene viel entschlossener bekämpft werden. Wer gleichgültig bleibt, macht sich mitschuldig. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) registriert aktuell über 70 Millionen Menschen auf der Flucht. Gerade in bewaffneten Konflikten und nach Naturkatastrophen nutzen Schlepper, Schleuser und Menschenhändler die prekäre Lage von Menschen für ihre perfiden Verbrechen aus.
Menschenhandel ist für die Täter besonders lukrativ. Der Profit mit der ‚Ware Mensch‘ ist höher als der, der mit illegalem Drogen- und Waffenhandel erzielt wird. Die Opfer des menschenverachtenden Geschäfts können immer von Neuem ausgebeutet werden. Mit falschen Versprechungen werden sie in Zwangsverhältnisse gebracht, denen sie kaum entkommen können. Gelingt ihnen die Flucht daraus, leiden sie oft ein Leben lang unter schweren posttraumatischen Störungen.
In beinahe allen Staaten ist Menschenhandel inzwischen unter Strafe gestellt. Menschenhändler und Schleuser agieren allerdings über Grenzen und Kontinente hinweg. Ihnen das schmutzige Handwerk zu legen, bleibt eine der drängendsten Herausforderungen für die internationale Staatengemeinschaft.“