Einsamkeit jetzt bekämpfen
Unionsfraktion beschließt Positionspapier für eine nationale Einsamkeitsstrategie
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat in ihrer gestrigen Fraktionssitzung ein Positionspapier zum Kampf gegen Einsamkeit beschlossen. Dazu erklären der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marcus Weinberg, und die Berichterstatterin für Einsamkeit, Katharina Landgraf:
Marcus Weinberg: „Die Zunahme der Einsamkeit und deren Folgewirkungen ist eine der großen Herausforderungen unserer von Digitalisierung, globalem Wandel und der Veränderung familiärer und sozialer Lebenssituationen geprägten Zeit. Die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie kommen erschwerend hinzu. Wer schon vor der Corona-Pandemie wenige Kontakte hatte, hat jetzt oft niemanden mehr zum Reden. Vor allem viele Ältere sind verunsichert und trauen sich kaum noch aus dem Haus. Die Generation, der wir so viel verdanken, leidet oft still. Das können wir nicht hinnehmen. Wir rufen daher jeden in unserem Land auf, in seinem Zuständigkeitsbereich in den kommenden Wochen Brücken der Gemeinschaft zu bauen. Kirchgemeinden und Vereine, Unternehmen und Hausgemeinschaften – jede und jeder Einzelne sollte sich fragen: Was kann ich tun? Welche Nachbarin habe ich lange nicht gesehen? Welcher Kollege wohnt allein? Wir müssen jetzt diejenigen erreichen, die allein wohnen oder keine Ansprechpartner haben. Zum Beispiel mit Telefonanrufen oder kurzen Kontakte an der Haustür – natürlich mit Abstand und medizinischer Maske.
Für uns als CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist Einsamkeit auch langfristig ein wichtiges Thema. Wir schlagen eine nationale Strategie vor, um den Trends der Mobilität, Urbanisierung, Digitalisierung und Alterung der Gesellschaft aktiv als Gemeinschaft zu begegnen.“
Katharina Landgraf: „Ein zentrales Ziel dieser Strategie besteht darin, Menschen bis ins hohe Alter dabei zu unterstützen, selbstbestimmt zu leben und an der Gesellschaft teilzuhaben. Einsamkeit und soziale Isolation sollen ein Schwerpunkt unserer sozialen und politischen Arbeit werden. Wir müssen die Forschung intensivieren, Programme auflegen und neue Konzepte für eine Gegenstrategie entwickeln. Wir als Union sehen, welche weitreichenden Folgen Einsamkeit haben kann. Wir haben daher eine nationale Strategie entwickelt, die zielgerichtet Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention von Einsamkeit formuliert, ihre Umsetzung begleitet, evaluiert und steuert. Zur Strategie gehört unter anderem die Bestellung eines Einsamkeitsbeauftragten bei der Bundesregierung als zentraler Ansprechpartner und Koordinator für die Umsetzung der Strategie über die Ressorts und Ebenen hinweg. Außerdem schaffen wir einen nationalen Aktionsplan Einsamkeit für Deutschland. Dieser soll konkrete Ziele definieren und Maßnahmen strukturieren. Besonders Kommunen und der Städte- und Gemeindetag sind für mich wichtige Partner und werden unterstützt, eigene Aktionspläne aufzustellen und durchzuführen.“
Das Positionspapier kann hier abgerufen werden: https://cducsu.cc/36ZmjiR