Holodomor: Menschheitsverbrechen an den Ukrainern
- Unionsfraktion will Anerkennung als Völkermord
- Gemeinsamer Antrag mit den Fraktionen von SPD, Grünen und FDP
- Signal der Solidarität mit der Ukraine
Vor 90 Jahren fand in Europa ein Menschheitsverbrechen statt, über das heute kaum einer etwas weiß. In der Ukraine, der Kornkammer Europas, wurden über drei Millionen Menschen gezielt in den Hungertod getrieben – von der sowjetischen Führung unter Stalin. Die CDU/CSU-Fraktion will gemeinsam mit den Fraktionen von SPD, Grünen und FDP dafür sorgen, dass der Holodomor beim Namen genannt wird: Völkermord.
Was bedeutet Holodomor?
Holodomor heißt übersetzt so viel wie Hungertod. Was damit bezeichnet wird, ist die massenhafte und gezielte Tötung von Ukrainerinnen und Ukrainern Anfang der 1930er Jahre. Damals hatte Stalin die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft angeordnet und brutal durchgesetzt. Bäuerinnen und Bauern wurde die Ernte weggenommen, sie wurden verfolgt und deportiert. Bei Widerstand wurde Hunger als Strafe eingesetzt. Der Holodomor war keine Folge von Missernten. Er war politisch gewollt.
Welches Ziel verfolgte Stalin?
Stalin wollte nicht nur das kommunistische Wirtschaftsmodell durchsetzen. Er wollte auch das ukrainische Nationalbewusstsein unterdrücken. Ukrainische Sprache und Kultur sollten in der Sowjetunion keine Rolle mehr spielen. Kurzum: Die Ukraine sollte nicht länger als Nation existieren.
Was wollen die Fraktionen mit ihrem Antrag erreichen?
Mit dem gemeinsamen Antrag im Bundestag wollen die vier Fraktionen das Menschheitsverbrechen Stalins verurteilen. Sie wollen erreichen, dass der Völkermord an den Ukrainern als solcher anerkannt wird. Die Menschen sollen davon erfahren. Die Erinnerung daran soll wachgehalten werden. Nicht zuletzt wollen die Fraktionen ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzen, gegen die Russland seit neun Monaten einen erbarmungslosen Krieg führt.