Häusliche Pflege: Mehr Unterstützung für Angehörige
- Angehörige sind das Rückgrat des Pflegesystems
- Union fordert bessere Anerkennung ihrer Leistungen
- Wohnortnahe Netzwerke und Erholungsprogramme
Der größte Pflegedienst der Nation, das sind die Angehörigen. Ohne sie würde das Pflegesystem in Deutschland kollabieren. Denn über 80 Prozent der Pflegebedürftigen werden in ihren eigenen vier Wänden von Angehörigen versorgt. Diesen Menschen gebührt mehr Respekt und Unterstützung. Die CDU/CSU-Fraktion fordert daher in einem Bundestagsantrag eine Reihe von Maßnahmen zu ihrer Entlastung – mit ehrenamtlichen Netzwerken, mit Erholungsprogrammen und nicht zuletzt mit besserer finanzieller Absicherung.
Wie ist die Situation?
Pflegende Angehörige bilden das Rückgrat des Pflegesystems. Rund 4,17 Millionen Menschen in Deutschland werden zu Hause gepflegt – von knapp fünf Millionen Angehörigen. Gepflegt werden nicht nur Senioren, sondern auch junge Menschen und Kinder mit körperlichen, geistigen und psychischen Einschränkungen.
Demgegenüber steht ein Mangel an Pflegekräften im ambulanten und stationären Bereich. In absehbarer Zeit wird sich die Situation verschärfen. Denn zum einen kommen die geburtenstarken Jahrgänge in ein Alter, in dem sie möglicherweise auf Pflege angewiesen sind. Zum anderen scheiden mehr Pflegekräftige aus Altersgründen aus dem Berufsleben aus als frisch Ausgebildete hinzukommen.
Wie geht es den pflegenden Angehörigen?
Die häusliche Pflege gleicht oft einer Vollzeittätigkeit, die die Pflegenden neben ihrem Beruf ausüben. Dabei belastet sie nicht nur die körperliche Herausforderung der Pflegearbeit, sondern auch der emotionale Stress und die Verantwortung für die zu pflegenden Angehörigen. Pflegende Angehörige leiden oft unter Einsamkeit, wie das Einsamkeitsbarometer des Bundesfamilienministeriums belegt.
Was fordert die CDU/CSU-Fraktion?
Die CDU/CSU-Fraktion beklagt, dass sich die Bundesregierung zu wenig um die pflegenden Angehörigen und ihre Bedürfnisse kümmert. Deshalb fordert die Union passgenaue Hilfen für die Pflegenden. Für diese soll es wohnortnahe Angebote an Beratung und Unterstützung geben – in den Wohnvierteln sollen Netzwerke aus Professionellen, Ehrenamtlichen und Nachbarn aufgebaut werden. Die Union strebt an, für pflegende Angehörige Schritt für Schritt eine Lohnersatzleistungen einzuführen und sie steuerlich und rentenrechtlich besserzustellen. Außerdem sollen sie leichteren Zugang zu Rehas, Kuren und Erholungsprogrammen bekommen.