Radomski: Zukunftsthemen haben Priorität
Kurzinterview mit Kerstin Radomski zum Etat für Bildung und Forschung
Der Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat mit 18,3 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht. Nach Überzeugung der zuständigen Berichterstatterin für Bildung und Forschung im Haushaltsausschuss des Bundestags, Kerstin Radomski, zeige das: Zukunftsthemen haben sehr hohe Priorität.
Frau Radomski, sind Sie zufrieden mit dem geplanten Haushalt für 2020?
Radomski: Durch einen Kraftakt haben die Ausgaben für Bildung und Forschung mit rund 18,3 Milliarden Euro einen neuen Höchststand erreicht. Das Bundesministerium hat im kommenden Jahr also rund 19 Millionen Euro mehr zur Verfügung als 2019 - ein großer Erfolg vor allem der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Damit zeigen wir, dass wir die Zukunftsthemen Bildung und Forschung als eine sehr hohe Priorität ansehen. Bildung und Forschung ist der vierthöchste Ausgabeposten im Bundeshaushalt.
Was kommt davon bei den Menschen an?
Radomski: Viele Maßnahme kommen Bürgerinnen und Bürgern im ganzen Land zugute: Etwa durch mehr Geld für Forschung an Fachhochschulen, die gelegentlich zu Unrecht im Schatten der Universitäten stehen. Dabei spielen sie mit ihrer sehr praxisnahen Arbeit eine wichtige Rolle. Ebenso haben wir mehr Geld für das Quantentechnologienprogramm der Bundesregierung vorgesehen. Quantencomputer kommt eine enorme Bedeutung für unsere Zukunft zu und wir Europäer dürfen uns nicht von den USA und China abhängig machen. Von den weiteren Maßnahmen profitieren viele Regionen: In Greifswald wird ein Institut gegründet, durch dessen Arbeit Infektionskrankheiten besser bekämpft werden sollen. Im Vogtland fördert der Bund ein Kompetenzzentrum für Innovation und Bildung in der Kältetechnik. Wir wollen auch neue zukunftsfähige und innovative Lösungen in der Kälte- und Klimatechnik entwickeln, die einen Beitrag zur Energieeinsparung und Reduktion schädlicher Treibhausgase leisten. Wir fördern auch die Modernisierung des bedeutenden Deutschen Museums in München, und in einem neuen Inkubator in Jülich sollen nachhaltige Produktionsverfahren entwickelt werden - ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die Verringerung des CO2-Ausstoßes in der Industrie.
Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen?
Radomski: Besonders freue ich mich, dass wir die Kooperation zwischen Schülerforschungszentren fördern. Dazu wird die die Stiftung "Jugend forscht" besser ausgestattet. Wir wollen, dass junge Talente in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik noch besser gefördert werden als bisher. Die MINT-Bildung unserer Kinder bildet das Fundament für unseren Wohlstand und für die Spitzenforschung von morgen.