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(Quelle: Tobias Koch)

Wasserstoff-Leitungen sind Lebensadern der Zukunft

Zum Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes können Sie Andreas Jung, Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für Klimaschutz und Energie, gerne mit folgenden Worten zitieren:

„Diese Wasserstoff-Pläne sind ein herber Tiefschlag: Statt Fortschritt für eine bessere Anbindung gibt es nicht einmal Klarheit für den Bau aller vorgesehenen Leitungen. Jetzt endlich muss Robert Habeck hier entschieden ran. Blumige Ankündigungen reichen nicht mehr: Mit weißer Salbe schließt man keine weißen Flecken! Eine gerechte Wasserstoff-Versorgung ohne Schieflage zwischen Nord-Süd und West-Ost ist seine politische Verantwortung als Bundeswirtschaftsminister. Er selbst hat mit Blick auf das Kernnetz von ‚Autobahnen des Wasserstoffs‘ gesprochen und so deren zentrale Bedeutung unterstrichen. Vorläufig werden wichtige Industrieregionen aber nicht einmal mit Feldwegen erreicht. Das darf Habeck jetzt nicht einfach weiter laufen lassen. Er kann sich nicht länger hinter Planungen der Behörden verstecken. Gerade die dezentrale Wirtschaftsstruktur macht unser Land stark. Darauf muss diese Infrastruktur der Zukunft ausgerichtet werden. Denn das ist hochpolitisch. Es droht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft: Die einen bekommen Wasserstoff und damit Perspektive, die anderen bleiben vor der Tür und werden abgehängt. Es klaffen große weiße Flecken etwa in Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern. Starken Wirtschaftsregionen wird damit der Boden unter den Füßen weg gezogen. Wasserstoff hat eine entscheidende Bedeutung für den klimaneutralen Umbau der Industrie. Wasserstoff-Leitungen sind deshalb Lebensadern der Zukunft. Sie müssen alle wichtigen Industriezentren erreichen. Das ist unsere unbedingte Erwartung. Jetzt ist noch Zeit, die Lücken zu schließen. Das muss in der jetzt beginnenden Konsultation gelingen. Robert Habeck sagt, die regionale Ausgewogenheit werde durch die ‚Anbindung aller Bundesländer‘ erreicht. Das geht an der Realität dezentraler Flächenländer mit starken Zentren überall im Land vorbei. Da reicht nicht eine Anbindung, es braucht flächendeckende Anbindung. Zudem hängen noch viele der vorgesehenen Netzabschnitte in der Luft: Die Netzbetreiber wollen nicht überall ausbauen, weil sie die vom Bund festgesetzten Finanzierungsbedingungen für unzureichend halten. Diese Kritik hatten sie schon frühzeitig im Verfahren eingebracht. Die Bundesregierung hatte das stets vom Tisch gewischt. Jetzt muss sie für neue Dynamik für eine verlässliche Wasserstoff-Versorgung aller wichtigen Industriezentren im Land sorgen.“

Die nächsten Schritte:

Mit Einreichung eines vollständigen Antrags auf Genehmigung durch die FNB beginnt das formelle Verfahren. Die Bundesnetzagentur entscheidet in Abstimmung mit der Bundesregierung bei Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums innerhalb von zwei Monaten über den eingereichten vollständigen Antrag. Im Genehmigungsverfahren wird dabei geprüft, ob das beantragte Wasserstoff-Kernnetz den gesetzlichen Anforderungen genügt. 

Die Bundesnetzagentur wird bis zum 6. August eine zweite, formelle Konsultation durchführen: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Wasserstoff/Kernnetz/start.html