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Filmförderung
(Quelle: Gerd Altmann auf Pixabay)

Fehlwurf statt Großer Wurf

Vorschläge zur Reform der Filmförderung sind unausgewogen und unvollständig

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat nach zwei Jahren endlich Vorschläge für eine notwendige Reform der Filmförderung vorgelegt. Doch die große Reform entpuppt sich als Mini-Reförmchen. Dazu erklären die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dorothee Bär, und der zuständige Berichterstatter Marco Wanderwitz:

Dorothee Bär: „Der Referentenentwurf ist einseitig und atmet den Geist einer sehr kleinen Blase, die für die großen Streamer produziert. Die großen Verlierer sind die Kinos und Verleiher. So macht die Bundesregierung Orte der Kultur kaputt, anstatt sie zu stärken. Vor allem für den ländlichen Raum ist das fatal. Statt einer kraftvollen Neuaufstellung werden große Teile der Branche kalt erwischt. Zwei wertvolle Jahre sind verstrichen, in der die Ampel Zeit gehabt hätte, eine ausgewogene Neuaufstellung der Filmförderung zu erarbeiten, die die Gesamtheit des angeschlagenen Filmstandorts Deutschland berücksichtigt. So aber geht es nicht.“

Marco Wanderwitz: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien legt nun spät ein völlig unausgewogenes Gesetzespaket vor, das teilweise in eklatantem Widerspruch zu zwischenzeitlichen Ankündigungen steht. Weite Teile einer Branche, die dringend eine kraftvolle Neuaufstellung braucht, werden dabei vor den Kopf gestoßen. Sowohl die Kinos als auch der Verleih gewinnen in der vorgeschlagenen Novelle des Filmförderungsgesetz nichts, kommen bei der geplanten neuen Investitionsverpflichtung erheblich zu kurz und werden bei der Investitionsförderung schlicht vergessen. Das Kino als Kultur- und demokratischer Debattenort und Kinofilme als die großen zeitgenössischen Erzählungen drohen so zu implodieren. Die Neuaufstellung der kulturellen Filmförderung ist bislang völlig offen. Die vorgesehen Verbesserungen im Bereich Produktion und für die Streamer können diese Schwachstellen nicht ansatzweise aufwiegen. In der vorliegenden Form sind die Vorschläge keine gute Zukunft für die deutsche Filmwirtschaft. Der angekündigte große Wurf ist nur ein grob zusammengeschusterter Torso, dem wichtige Elemente fehlen.“