Rekordinvestitionen ohne neue Schulden
Schwerpunkte: Klimaschutz, Bildung und Forschung, Sicherheit
Der Bundestag verabschiedet in dieser Woche den Bundeshaushalt 2020. Mit Investitionen auf Rekordniveau werden die Wachstumskräfte gestützt - bei Verzicht auf neue Schulden. Ralph Brinkhaus sprach zum Auftakt der Sitzungswoche von einem erfreulichen Bundeshaushalt, der voraussichtlich unter der Schuldengrenze von 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bleibe.
Ein Schwerpunkt des Etats für das kommende Jahr sind die Investitionen in Verkehr und digitale Infrastruktur. „Wir brauchen hier ein höheres Tempo als in der Vergangenheit“, sagte Brinkhaus am Montag. Fraktionsvize Ulrich Lange hob die Investitionen in das Schienennetz, in den Glasfaserausbau und in den Mobilfunk hervor. Auf diese Art und Weise würden beim Internetzugang die „weißen Flecken“ im Land geschlossen.
Es gibt große Investitionen für Verkehr und digitale Infrastruktur im Haushalt 2020, betont Fraktionsvize Ulrich Lange. U.a. 86 Mrd. Euro für die Schiene in den nächsten 10 Jahren. 1.1 Mrd. für den Mobilfunkausbau, zudem große Investitionen in die Glasfasertechnologie #wirhandelnpic.twitter.com/prXFK4OU6f
— CDU/CSU (@cducsubt) November 25, 2019
Zu den wichtigsten politischen Vorhaben gehört auch der Klimaschutz, der mit Förderprogrammen in Milliardenhöhe vorangetrieben wird. Das Geld fließt unter anderem in die energetische Gebäudesanierung, den Austausch alter Heizungen, den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur, die erhöhte Elektroauto-Prämie sowie die Batterie- und Wasserstoff- Forschung. Bis 2030 will die Koalition die Treibhausgasemissionen um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Um eine Lenkungswirkung im Verkehr zu erzielen, wird der Umsatzsteuersatz für Bahnfernreisen von 19 auf 7 Prozent verringert. Die Luftverkehrsteuer wird erhöht.
Mehr Geld für den Digitalpakt Schule
Die Ausgaben für Bildung und Forschung klettern mit 18,3 Milliarden Euro auf einen neuen Höchststand: So werden für den Digitalpakt Schule zusätzlich 222 Millionen Euro in das Sondervermögen „Digitalfonds“ eingestellt: Konkret heißt das, deutschlandweit werden Schulen digital besser ausgestattet – beispielsweise mit WLAN, Tablets und Whiteboards. Mehr Geld gibt es auch für die Erforschung der Künstlichen Intelligenz. Priorität hat auch die Innere Sicherheit. Rund 3.900 neue Stellen werden in den Sicherheitsbehörden eingerichtet und mehr Mittel für die Programme zur Extremismusprävention bereitgestellt. Beispielsweise bekommt die Bundespolizei für den Erwerb von Transporthubschraubern eine Finanzierungszusage von 1,7 Milliarden Euro bis 2031.
Internationaler Verantwortung gerecht werden
Damit Deutschland seiner internationalen Verantwortung in der NATO gerecht wird, steigen die Verteidigungsausgaben: im Jahr 2020 auf 1,42 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Brinkhaus nannte das ein „starkes Signal“. Deutschland stehe zu seinen Verpflichtungen im transatlantischen Bündnis. Das Bundesverteidigungsministerium erhält zusätzlich 134 Millionen Euro, die für die Beteiligung an dem NATO-Programm Enhanced Forward Presence in Litauen und für die Beschaffung neuer Munition verwendet werden.
Das Thema Zukunft wird uns auch in dieser #Haushaltswoche beschäftigen. „Wir wollen das Land zukunftsfest machen“, so @rbrinkhaus im Pressestatement. Bei der Digitalisierung bräuchten wir ein höheres Tempo - nicht nur beim Breitbandausbau, sondern auch bei der Digit. Verwaltung. pic.twitter.com/n11qi53d6Y
— CDU/CSU (@cducsubt) November 25, 2019
50 Prozent des Etats für Sozialausgaben
Mehr als die Hälfte des Bundeshaushalts fließt in Sozialleistungen. So steigen die Gelder für das Arbeitslosengeld II um 700 Millionen Euro, die Kosten für Wohngeld und Heizung für HartzIV-Empfänger werden um 800 Millionen Euro erhöht. Damit ist der Bundeshaushalt auf absehbar höhere Arbeits- und Sozialleistungen sowie höhere Erstattungszahlungen an die Kommunen vorbereitet. Auch für Sport und Kultur, für zivilgesellschaftliches Engagement und für Freiwilligendienste steht mehr Geld zur Verfügung. Über den Gesamthaushalt stimmt der Bundestag am Freitag ab.