
Die DDR war ein Unrechtsstaat
Gedenken an die Opfer vom 17. Juni 1953
Vor genau 67 Jahren, am 17. Juni 1953, gingen mehr als eine Million Menschen in der DDR auf die Straße, um gegen das Unrechtsregime zu protestieren. Sie forderten freie Wahlen und die Wiedervereinigung Deutschlands. Es war nach den Worten von Marco Wanderwitz, dem Beauftragen der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, eine der wenigen demokratischen Massenbewegungen in der deutschen Geschichte. Ihr gedachte der Bundestag.
17. Juni braucht festen Platz in der Erinnerungskultur
„Die DDR hat die Freiheit vieler Einzelner systematisch und brutal beschnitten“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Wanderwitz: „Sie war ein Unrechtsstaat.“ Diese Tatsache und das Schicksal der Opfer dürften nie vergessen werden. Die kulturpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Motschmann, forderte „einen festen Platz in unserer gesamtdeutschen Erinnerungskultur“ für den gescheiterten Volksaufstand am 17. Juni 1953.
Damals demonstrierten Menschen an rund 700 Orten Ostdeutschlands gegen das Regime, aber ihre Forderungen nach Freiheit und Wiedervereinigung wurden von sowjetischen Panzern brutal erstickt. Rund 10.000 Demonstranten wurden laut Bundesstiftung Aufarbeitung festgenommen, mehr als 1.500 von ihnen zu Haftstrafen, einige sogar zum Tode verurteilt.
Am 17. Juni 1953 lehnten sich mutige Bürger der DDR gegen die Tyrannei des SED-Unrechtsstaates auf. Ihr Drang nach Freiheit und einem besseren Leben wurde von sowjetischen Panzern brutal niedergeschlagen. Wir gedenken der Opfer. Nie wieder Sozialismus! #Volksaufstandpic.twitter.com/l3MtsnTwcz
— CSU im Bundestag (@csu_bt) June 17, 2020
Wunsch nach Einheit war übermächtig
Was folgte, waren 36 Jahre lang Unfreiheit und Willkür. Erst 1989 gelang es den Menschen, sich von der SED-Diktatur zu befreien. „Trotz aller Repressionen war der Wunsch nach Einheit des Vaterlandes nicht aufzuhalten“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Manfred Grund, und fügte hinzu: „1989 wurde vollendet, was 1953 begonnen wurde.“
Die Bilder vom Volksaufstand im Osten Berlins haben maßgeblich die Sicht auf den Volksaufstand geprägt - Demonstrationen & die dagegen in Stellung gebrachten sowjetischen Panzer gingen um die Welt. Dabei war Berlin nur der Ausgangspunkt eines Aufstandes: https://t.co/P8my5dbDZmpic.twitter.com/NXIkxJY13o
— StasiUnterlagenArchiv (@BStU_Presse) June 17, 2020
Spatenstich für Freiheits- und Einheitsdenkmal
„In die große Freude über die geglückte friedliche Revolution von 1989 muss aber immer auch die Erinnerung an den gescheiterten Befreiungsversuch und seine Opfer einfließen“, forderte Motschmann. 30 Jahre nach der Wende wird der Freiheits- und Einheitsbewegung in Berlin endlich ein Denkmal gesetzt. Die Arbeiten daran begannen mit einem Spatenstich Ende Mai.
Der 17. Juni war von 1954 bis zur Wiedervereinigung 1990 als „Tag der deutschen Einheit“ der Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland. Bis heute ist er Gedenktag.