Corona: Die Ampel muss nachsitzen
- Tino Sorge kritisiert das Pandemie-Management der Koalition
- Impfkampagne stockt, Impfpflicht gescheitert, Chaos bei Coronatests
- Keine Vorsorge für den Herbst getroffen
Die Sommerferien beginnen und die Corona-Zahlen steigen – die hochansteckende Variante BA.5 macht’s möglich. Für den Herbst und Winter erwarten alle Experten noch weiter steigende Fallzahlen. Am 23. September 2022 laufen die Regelungen des Infektionsschutzgesetzes aus, die Grundlage für die Maßnahmen zur Virusbekämpfung sind. Besonders besorgniserregend: Die Ampel-Koalition steuert kopflos in die nächste Phase von Corona. Dazu ein Kurzinterview mit dem gesundheitspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge.
Herr Sorge, welche Note erteilen Sie der Koalition bislang in Sachen Pandemie-Management?
Sorge: Wären wir in der Schule, müsste die Ampelkoalition eine Runde nachsitzen. Sie hat einfach ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Bei der Impfpflicht ist sie gescheitert, ihre Impfkampagne funktioniert nicht und Minister Lauterbach sitzt auf einem Berg von abgelaufenem Impfstoff, den er für viel Geld eingekauft hat. Bei den Coronatests herrscht Chaos über die Umsetzung vor Ort und auch künftig sind Betrügereien von unseriösen Anbietern möglich. Diese Bilanz ist niederschmetternd. Die nicht erledigten Aufgaben können uns allen in den kommenden Monaten noch große Probleme bereiten.
„Lockdowns und Schulschließungen vermeiden“
Woran mangelt es mit Blick auf den Herbst?
Sorge: Die Regierung hätte die letzten Wochen und Monate bereits nutzen müssen, um ein Konzept für den Herbst zu erarbeiten. Zwischen Gesundheits- und Justizminister herrscht aber immer noch Uneinigkeit darüber, mit welchen Maßnahmen es im Herbst weitergehen soll. Klar ist doch: wir müssen die älteren und vorerkrankten Menschen schützen, zugleich aber Lockdowns oder Schul- und Kitaschließungen vermeiden. Obwohl die nötigen Stellungnahmen der Experten mittlerweile vorliegen, schafft es die Ampel nicht, einen geeinten Vorschlag zu präsentieren. Das Gesetz muss der Deutsche Bundestag dann wieder Anfang September im Eiltempo beschließen.
Was raten Sie den Bürgerinnen und Bürgern?
Sorge: Trotz Sonne und Urlaubszeit ist die Pandemie nicht vorbei. Gleichwohl können wir nicht vor dem Virus davonlaufen. Ich rate jedem zu Rücksicht gegenüber denjenigen, die unseren Schutz brauchen und gleichzeitig zu einem gesunden Maß an Eigenverantwortung, wenn es um den Selbstschutz geht.