Wohnungsfertigstellungen 2023 sind kein Grund zur Entwarnung
Zahlen spiegeln die Vergangenheit
Das Statistische Bundesamt hat am heutigen Donnerstag die Fertigstellungszahlen im Wohnungsbau für das Jahr 2023 veröffentlicht. Demnach wurden 294.400 neue Wohnungen gebaut, etwa 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Dazu erklärt der baupolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jan-Marco Luczak:
„Deutschland ist in der größten Wohnungsbaukrise seit Jahrzehnten. Daran ändern die Fertigstellungszahlen für 2023 nichts. Sie spiegeln lediglich die Vergangenheit, denn da geht es um Projekte, die vor drei bis vier Jahren, also unter ganz anderen Rahmenbedingungen begonnen wurden.
Heute kämpfen die Unternehmen mit stark gestiegenen Kosten und Zinsen und die Ampel hat ein funktionierendes Fördersystem chaotisiert und eingedampft. Zudem haben SPD, Grüne und FDP die Baukosten durch immer strengere Standards in die Höhe getrieben. Wer wissen will, wie die Lage heute ist, guckt auf die Baugenehmigungen und die Bauanträge. Beide sind dramatisch eingebrochen. Für die Zukunft verheißt dies nichts Gutes.
Bauen ist in Deutschland schlicht zu teuer. Wohnen wird so unbezahlbar. Das Bauordnungsrecht muss radikal entschlackt und Genehmigungsprozesse digitalisiert und beschleunigt werden. Wir brauchen eine verlässliche Förderung von wirtschaftlichen vernünftigen Energieeffizienzstandards. Auch bei den sonstigen Baustandards wie zum Beispiel dem Trittschall muss es nicht immer der Goldstandard mit dem Sahnehäubchen sein. Wir brauchen einen klaren und rechtssicheren Rahmen, mit dem wir einfacher und damit auch günstiger bauen können. Deswegen müssen wir endlich beim Gebäudetyp E vorankommen. Das haben Kanzler und Bauministerin beim Baugipfel im September letzten Jahres versprochen. Von den 14 Maßnahmen ist bislang aber nichts von Substanz umgesetzt. Die Ampel streitet und streitet und kommt nicht voran. Der Kanzler und die Bauministerin werden ihrer Verantwortung nicht gerecht.“