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Nadine Schon spricht an einem Stehtisch beim Innovationskongress der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
(Quelle: CDU/CSU-Bundestagsfraktion)

Innovationen: Technologien und Talente fördern Wachstum

  • Kongress der CDU/CSU bringt Politiker und Startups zusammen
  • Mehr Digitalisierung und weniger Bürokratie gefordert
  • Wagniskapital und Fachkräfte fehlen

Menschen mit Mut zu neuen Ideen machen Deutschland zukunftsfähig: Von diesem Gedanken geleitet, veranstaltete die CDU/CSU-Bundestagsfraktion einen Innovationskongress, der Politiker mit kleinen Unternehmern, Startup-Gründern und Tech-Investoren zusammenbrachte. Bei den Vorstellungsrunden und Diskussionen ging es um innovative Geschäftsideen und darum, wie sie im harten internationalen Wettbewerb bestehen können.

„Wir brauchen neues Denken, neue Methoden und neue Ansätze“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Nadine Schön. Als Stichworte nannte sie eine gute Grundlagenforschung und verlässliche Finanzierung, mehr Digitalisierung und weniger Bürokratie, innovationsfreundliche Regulierungen und den Zuzug von Fachkräften. Wenn man Wirtschaftswachstum generieren wolle, brauche man Startups, betonte Schön. Sie seien der Innovationsmotor für die klassischen Unternehmen, besonders den Mittelstand.

„Der Staat muss aus dem Weg gehen“

Laut Nicole Büttner-Thiel, Gründerin und CEO von Merantix Momentum sowie Vizepräsidentin des Bundesverbands Deutsche Startups, ist Deutschland nicht schlecht aufgestellt. Hier gebe es „viele gute Ideen und Innovationskraft“, sagte Büttner-Thiel. Allerdings brauche es manchmal mehr Mut zum Risiko. Außerdem: „Der Staat muss ein bisschen aus dem Weg gehen.“ Es gebe so viele bürokratische Anforderungen, dass junge Unternehmen oft mehr Personal dafür benötigten, sie zu erfüllen, als dafür, neue Ideen zu entwickeln. Beispielhaft nannte sie die Anforderungen des Datenschutzes.

In Deutschland fehlt Zugang zu Wagniskapital

Johannes Reck, Mitgründer und Geschäftsführer der Plattform GetYourGuide, die sich auf Reiseerlebnisse spezialisiert hat, sprach die Finanzierungsschwierigkeiten in der Gründerszene an. „Wir haben ein riesiges Kapitalproblem in Deutschland. Wir investieren nicht in unsere Zukunft.“ Momentan komme 95 Prozent des Wagniskapitals aus den USA, was aber sicher nicht so bleiben werde. Als Finanzierungsweg nannte er die Bildung eines Kapitalstocks für die Rente, der zu einem Teil als Risikokapital ausgegeben werden könne. Auf diese Weise lasse sich auch die Rentenkasse stabilisieren.

Tech-Giganten stärker regulieren

Mit Blick auf die Rahmenbedingungen sprach sich Reck für eine stärkere Regulierung der Tech-Giganten aus, während Start-ups von Auflagen befreit werden müssten. Denn nur so könnten sich die jungen Unternehmen einen Zugang zum Markt verschaffen. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion, Julia Klöckner, warb ebenfalls für eine ausgewogene Balance zwischen Regulierung und De-Regulierung, denn: „Des einen Bürokratie ist des anderen Risikoabsicherung.“ Büttner-Thiel mahnte die Ämter, Ermessensspielräume zugunsten der Unternehmer zu nutzen.

Digitalisierung fördert Startup-Gründungen

Für eine bürokratische Entschlackungskur brauche es zwingend mehr Digitalisierung, sagte Klöckner. So könne verhindert werden, dass Unternehmer bestimmte Formulare immer wieder aufs Neue ausfüllen müssten. Reck wies auf einen Zusammenhang hin, der sich im internationalen Vergleich zeige: „Die größte Digitalisierungsquote korreliert mit der höchsten Startup-Dichte.“

Hohe Steuern schrecken ausländische Fachkräfte ab

Schließlich sprachen sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion dafür aus, die Zuwanderung von Fachkräften zu erleichtern. Auch in diesem Zusammenhang könne die Digitalisierung helfen, etwa um den Antragsstau in den Visastellen der Konsulate abzubauen, sagte Klöckner. Auf die Frage, was hochqualifizierte und talentierte Fachkräfte im Ausland davon abhalte, sich in Deutschland zu bewerben, nannte Reck die hohen Steuern und Abgaben.